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Wolf in Niedersachsen: Mensch und Nutztiere vor Schäden bewahren, ohne gegen Artenschutz zu verstoßen

Angesichts der meist emotional und unsachlich geführten Diskussion über Wölfe in Niedersachsen hat der Kreisverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die zuständigen Fachpolitiker ihrer Landtagsfraktion jetzt zu einem Gespräch eingeladen.

„Um den Artenschutz zu fördern, die Weidehaltung zu schützen und die Akzeptanz für den Wolf zu sichern, wird das Wolfsmanagement des Landes kontinuierlich weiterentwickelt. Im Mittelpunkt aller Maßnahmen steht die Sicherheit der Menschen“, heißt es in einer Zusammenfassung zum Thema. Viele Menschen freuten sich über die Rückkehr des seltenen Wildtieres, sie löse aber auch Ängste und tatsächliche Konflikte aus.

Der Wolf ist eine streng geschützte Tierart und unterliegt nach deutschem und europäischem Recht einem ebenso strengen Schutz wie z.B. Luchse oder Schweinswale.

Seit etwa 10 Jahren ist er nun zurück in Niedersachsen. „Es war der Umweltminister Sander (FDP) im Zusammenwirken mit dem Präsidenten des Landesjagdverbandes, Herrn Dammann-Tamke (CDU), die den Wolf in Niedersachsen willkommen geheißen haben“, berichtet MdL Hans-Joachim Janßen, unter anderem Sprecher für Agrarpolitik, Naturschutz und Forstwirtschaft.

Gerade Bündnis '90/DIE GRÜNEN haben bei diesem Thema immer eine sehr differenzierte Position vertreten, so MdL Helge Limburg. „Der Wolf ist eine heimische Tierart, die europa- und bundesrechtlich unter strengem Schutz steht. Wir müssen alles dafür tun, Mensch und Nutztiere vor Schäden zu bewahren, ohne gegen den Artenschutz zu verstoßen.“

Für den Menschen stellt der Wolf nach bisherigen Erkenntnissen kaum eine Gefahr dar: Seit 1950 gab es in ganz Europa weniger als zehn Übergriffe auf Menschen, von denen fünf durch tollwütige Tiere ausgelöst waren. In Deutschland ist die Tollwut allerdings kein Thema.

Verhält sich ein Wolf auffällig wie der Wolf MT6 (Kurti), wird er eingefangen oder wie in diesem Fall erschossen. Das Gleiche gilt für Wölfe, die sich nachweislich durch wolfabweisende Zäune nicht von Nutztieren fernhalten lassen.

Auf dem Speisezettel des Wolfes stehen vorrangig Rehe, Hirsche und Wildschweine. Eingezäunte Weidetiere sind für ihn eine leichte Beute, da sie nicht fliehen können. Sie müssen daher besonders gegen Wolfsangriffe geschützt werden.

Werden Schafe oder Rinder gerissen, bedeutet dies für die Halter trotz Entschädigungszahlungen einen herben Verlust. Das Umweltministerium fördert und bezuschusst daher vorsorgliche Maßnahmen wie den Zaunbau.

Die Kenntnisse über die Zahl von 80 bis 90 Wölfen in Niedersachsen stammten auch aus Monitoring-Angaben der Landesjägerschaft, so Janßen. In den Prognosen über Zuwächse werde leicht vergessen, dass gerade Jungwölfe erkranken, überfahren werden bzw. in bislang unbesiedelte Bereiche abwandern. Die Territorien eines Rudels bleiben in der Größe relativ konstant, in Deutschland etwa 250 - 350 qkm.

Das Wolfsmanagement werde laufend weiterentwickelt. Derzeit arbeite das Umweltministerium am Aufbau einer schnellen Hilfstruppe, die bei Wolfsrissen konkrete Hilfestellung leisten soll. Auch die Möglichkeiten der Vergrämung sollen erweitert werden.

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