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Naturschutz und Verkehrssicherheit sollen sich nicht ausschließen

Grüner Ortsverband Steimbke besichtigt gemeinsam mit Katja Keul das Ergebnis der Durchforstungsarbeiten an der B214

Steimbke, am Abend des 13. Juli machten sich 14 Mitglieder des Ortsverbandes der Grünen gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Katja Keul auf, um sich ein Bild von den Forstarbeiten entlang der B214 zwischen Steimbke und Erichshagen zu machen. Auf ihrer geführten Fahrradtour wurden sie vom Forstamtsleiter Henning Schmidtke von den Niedersächsischen Landesforsten begleitet. Dieser erklärte den Ablauf des Projektes sowie die damit verbundenen Herausforderungen. „Durch die Vollsperrung der gesamten Strecke konnten dringend anstehende Durchforstungsmaßnahmen in den schmalen Waldstreifen durchgeführt werden, die unmittelbar an die Bundesstraße angrenzen“, so Schmidtke. „Dies war eine einmalige Chance, wie wir sie nur selten erhalten und die, sowohl den privaten Waldbesitzern als auch den Landesforsten, aufwändige, teure und gefährliche Straßensperrungen ersparten“, führte Schmidtke weiter aus. Eine besondere Herausforderung war das enge Zeitfenster von knapp 14 Tagen, dass die Landesforsten für die Planung, Abstimmung (mit rund 80 privaten Waldbesitzerinnen und -Besitzern) und Durchführung hatten. Schmidtke sprach dabei von viel positivem Stress, dem er in dieser Zeit ausgesetzt war. Rückblickend habe sich der Aufwand gelohnt: die Bundesstraße 214 sei nun wieder besser einsehbar und sicherer, der Fahrradweg von den durchgewachsenen Wurzeln befreit und befahrbar.

Die Vertreterinnen und Vertreter der Grünen fragten intensiv nach den Kriterien, für die Auswahl der gefällten Bäume. Förster Schmidtke erläuterte in diesem Zusammenhang ausführlich das Vorgehen der „Baumansprache“ – ein Begriff, der erst für Erheiterung sorgte, doch anschließend klar machte, welche Faktoren in die Auswahl zum Fällen einfließen: Abstand zur Bundesstraße und zu den Nachbarbäumen, Wuchsform und Stand sowie Gesundheit um nur einige zu nennen. Die Bedenken einiger Teilnehmender, dass zu viele Bäume gefällt worden seien, räumte der Forstamtsleiter mit dem Hinweis auf die starke Regenerationskraft des Waldes sowie die bereits große Menge frisch aufgelaufener, heimischer Bäume aus. Zusätzlich verwies er darauf, dass sich die Durchforstung einzig auf einen ca. 20 m breiten Waldstreifen beschränke, der unmittelbar an die Fahrbahn anschließt, sowie einen schmalen Streifen entlang des Fahrradweges.

Ein wichtiger Kritikpunkt der Grünen an dieser Maßnahme war die Durchführung während der Brut- und Setzzeit. „ Es ist sicherlich sinnvoll umfangreiche Straßenbaumaßnahmen mit den notwendigen Forstarbeiten zeitlich zu koordinieren,“ sagte Katja Keul dazu. „Dann muss diese aber künftig so rechtzeitig erfolgen, dass die Brut- und Setzzeiten berücksichtigt werden können.“, so die Bundestagsabgeordnete weiter. Es sei außerdem in Frage zu stellen, dass die Forstwirtschaft vollständig von den Verpflichtungen im Bundesnaturschutzgesetz freigestellt sei. Möglicherweise müsse hier gesetzgeberisch nachgesteuert werden.

Am Ende dieser spannenden und – Dank Forstamtsleiter Hennig Schmidtke – sehr unterhaltsamen Fahrradtour waren sich alle Teilnehmenden der Grünen einig, dass sich Naturschutz und Verkehrssicherheit nicht ausschließen dürfen. Dies verlange zukünftig eine klare gesetzliche Regelung und aktuell ein wenig Verständnis aller Beteiligten.



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