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Expertenteam beantwortet zahlreiche Bürgerfragen zu klimafreundlichem Heizen

120 Interessierte beim Infoabend am 12.7. in Bücken

Die Veranstaltung des grünen Ortsverbands in Hoya unter den Titel „Wie wollen wir heizen? Infoabend zu Wärmepumpe, Fernwärme& Co“ traf offensichtlich einen Nerv – ein Feuerwerk an Fragen wurde vom Expertenteam beantwortet.

Dr. Julia Verlinden, MdB B90/GRÜNE, ordnete die Gesetzesinitiative für die Anwesenden ein und korrigierte auch die ein oder andere Falschmeldung: Niemand müsse etwas tun, bevor die Heizung kaputt ist. Bei einer Heizungslebensdauer von 25-30 Jahren sei man aber gut beraten, sich über einen Energieberater zu informieren und ohne Panik, wohlgeplant und finanziell gefördert sich auf eine klimafreundlichere Heizung vorzubereiten. Sehr wohl werde aber früheres Umrüsten mit einem „Sprinterbonus“ gefördert. Je nach Einkommen gibt es bis zu 70% Zuschuss für den Heizungstausch. Verlinden klärte außerdem darüber auf, dass die Förderung sich nicht nur auf z.B. auf eine Wärmepumpe beziehen, sondern auf alle Investitionskosten in diesem Zusammenhang, jedes Rohr, den Heizungskörpertausch etc.. Zudem werde für eine sinnhafte Planung auch der Energieberater (mit BAFA-Zulassung) zu 80% vom Bund gefördert.

Ralf Spleet, Inhaber des Ingenieurbüros hls-planung in Verden und Energieberater mit BAFA-Zulassung betonte, dass vor dem Hintergrund von rasant gestiegenen (und voraussichtlich weiter steigenden) Energiekosten die günstigste Energie die sei, die man einspart: Wärmedämmung sei das A und O, bevor man über den Einbau einer neuen Heizung nachdenke. Und Energie, die man nicht verbrauche, müssen man nicht produzieren. Mit sehr konkreten Beispielen zeigte er auf, was möglich ist und was nicht – dass z.B. Grundwasser-Wärmepumpen im Einzugsbereich nicht funktionieren und aufgrund des hohen Eisengehalts früher oder später ausfallen. Wärmepumpen – so Spleet – sind aktuell ab ca. 20.000€ zu haben.

Das konnte auch der dritte Experte Fritz Ohlmeyer, Inhaber der Ohlmeyer GmbH Heizung, Sanitär, Elektro aus Bücken bestätigen: Er hatte bereits 1977 die ersten (Grundwasser-) Wärmepumpen eingebaut – damals saß der Preisschock nach der Ölkrise tief. Es hatte sich gezeigt: Erdreich- und Luftwärmepumpen sind am besten geeignet. Er berichtete aus seiner Praxis und räumte ebenfalls auf mit einem Mythos: Dass man die Gas- oder Ölheizung rausreißen müsse, wenn man eine Wärmepumpe installieren möchte. Dies sei nicht erforderlich, man könne die Wärmepumpe auch mit den bestehenden Geräten koppeln und die Heizkörper weiternutzen.

Die vielen Fragen zeigten auf: Die Bürgerinnen und Bürger haben sich durchaus schon informiert und interessieren sich – aber es herrschte und herrscht noch viel Aufklärungsbedarf.

Das Thema Fernwärme konnte nur am Rande gestreift werden aus bundespolitischer Sicht: Julia Verlinden berichtete vom Gesetzesentwurf zur Kommunalen Wärmeplanung, die im Herbst konkretisiert werden soll.

Hoya als Samtgemeinde – so die Moderatorin des Abends, Beate Waibel-Flanz – wird laut dem Samtgemeindebürgermeister Detelf Meyer bis 2028 einen kommunalen Wärmeplan vorlegen. Als ein Baustein wird aktuell die industrielle Abwärmenutzung in Kooperation mit Smurfit Kappa für ein kommunales Nahwärmenetz über eine Machbarkeitsprüfung geprüft. Bei einem positiven Bescheid – erwartet im September/Oktober- würde eine Förderung durch den Bund möglich sein. Weitere Bausteine über bestehende und neue Energieträger werden in den Plan miteinfließen. Detlef Meyer regte im Vorfeld des Infoabends eine Folgeveranstaltung zum Thema kommunale Wärmeplanung zusammen mit der Klimaschutzagentur Mittelweser e.V. an, mit der die Samtgemeinde zusammenarbeitet.



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