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Ihre Forderung nach Einrichtung einer Integrierten Gesamtschule (IGS) im Landkreis Nienburg bekräftigten jetzt die Kreisgrünen bei einer Sitzung ihres kommunalpolitischen Arbeitskreises, an der auch die schulpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion, Ina Korter, teilnahm.
„Gesamtschulen stehen für Chancengleichheit, zu ihrem pädagogischen Konzept gehört es, alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam zu einem möglichst qualifizierten Schulabschluss zu führen", so Kreisvorstandsmitglied Mechthild Schmithüsen als eine mit dieser Schulform erfahrene Mutter. Sie berichtete von den Erfolgen der IGS Göttingen-Geismar, wo 50 % der Schüler/innen zum Abitur geführt werden. „Welche Schulform ist für mein Kind die beste?" Diese Frage habe vor jeglicher Standortdiskussion Vorrang. Sie appellierte an die Eltern, das Informationsangebot im Landkreis zum pädagogischen Konzept der Gesamtschule zu nutzen.
Für Hedda Freese, Vorsitzende der Nienburger Stadtratsfraktion, sollte ein Mittelzentrum wie Nienburg ein möglichst breites Schulangebot vorhalten, um auch für junge Familien attraktiv zu sein, dazu gehöre auch eine Gesamtschule.
Aus dem Schulausschuss des Landkreises berichtete Kreistagsabgeordneter Manfred Sanftleben. Sorge vieler Kommunen und Politiker/innen sei die Tatsache, dass vorhandene Schulstandorte mit Einführung einer IGS geschlossen werden müssten. „Standortschließungen sind mittelfristig aufgrund rückläufiger Schülerzahlen und des Sterbens der Hauptschulen ohnehin unvermeidbar, es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, im Zuge der notwendigen Umstrukturierung auch erneut über die Einführung einer neuen Schulform nachzudenken."
„Für unseren Landkreis sind anstelle einer fünfzügigen IGS an einem Standort auch andere Entwicklungen vorstellbar", so Katja Keul, Sprecherin des Kreisvorstands, „jedoch müsste sich die Landespolitik endlich von der dreigliedrigen „Stände-Schulpolitik" lösen. Die Kreisgrünen könnten sich gut vorstellen, dass sich bei entsprechenden Landesvorgaben an mehreren vorhandenen Haupt- und Realschulstandorten drei- bis vierzügige Integrierte Gesamtschulen entwickeln, die in eine „Oberstufe im Verbund" nach der 10. Klasse münden. Die könnte zum Beispiel in Nienburg angesiedelt sein. Nach diesem Prinzip blieben Standorte erhalten, der ländliche Raum würde gestärkt und dem zu erwartenden Elternwillen könnte entsprochen werden.
Ina Korter, die direkt aus dem Kultusausschuss des Landtages kam berichtete über die Beschlussfassung zur Schulgesetznovelle. Keine einzige Forderung der beteiligten Verbände oder der Oppositionsfraktionen werde in das Gesetz aufgenommen, trotz kritischer Stellungnahmen der meisten Verbände, trotz guter Vorschläge der Grünen seien CDU und FDP in keinem Punkt bereit gewesen, von ihrem „Feldzug" gegen die Gesamtschulen abzurücken.
„Die Integrierte Gesamtschule ist die richtige Antwort auf inhaltliche und strukturelle Probleme in der Schulpolitik des Landes Niedersachsen", so Dörte Steenken-Krüger, Co-Sprecherin des Kreisverbandes abschließend. „Um die Einführung zu erleichtern, fordern wir Grünen im Landkreis Nienburg den Wegfall der Fünfzügigkeit. Und deshalb unterstützen wir den Kreiselternrat in seiner Forderung an den Kreistag, die gesetzlich vorgeschriebene Elternbefragung zur Einführung der IGS nicht weiter zu verzögern. „Den Eltern muss das entscheidende Wort bei der Frage der zukünftigen Schullandschaft zukommen!"
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