Vor dreißig Jahren wurde die Grüne Partei gegründet. Das nahm der Kreisverband Nienburg jetzt zum Anlass, das Ereignis mit einer kleinen Feier und einem Rückblick zu würdigen. Als besondere Gäste begrüßte Vorstandssprecherin Dörte Steenken-Krüger den von den Grünen unterstützten Landratskandidaten Detlev Kohlmeier (parteilos) und den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Helmut Lippelt. Dieser hatte in der Gründungsphase an der Satzung und in der Programmkommission mitgearbeitet. In einem kurzen Filmbeitrag des WDR mit Ausschnitten vom Gründungsparteitag im Januar 1980 in Karlsruhe und den dort porträtierten Zeitzeugenberichten wurde deutlich, dass es damals vieler Kompromisse bedurfte, um die unterschiedlichen Strömungen aus zum Teil konservativen Bürgerinitiativen und einem starken linken Spektrum zu integrieren. Hierzu hatte Helmut Lippelt seinerzeit einen beachtlichen Beitrag geleistet.

Die Kreisgrünen nutzten die Feier auch, um einen Rückblick auf die eigenen Anfänge im Landkreis zu richten. Manfred Sanftleben, im Gründungsjahr in die Partei eingetreten, trug maßgeblich zur Gründung von Ortsverbänden bei und setzte sich für die Verbesserung der Kommunikation und der Arbeitsbedingungen im Kreisverband ein. Seine ersten Kontakte hatte er zur Bürgerinitiative Giftmüll in Rehburg-Loccum. Kleine Anekdoten von Wegbegleitern gaben Einblicke in die Anfänge grüner Politik vor Ort. Der Kreisvorstand dankte ihm als dem Wegbereiter für grüne Politik im Landkreis und für langjährige intensive Parteiarbeit. Beiträge zur Zukunft der Partei steuerten MdB Katja Keul und MdL Helge Limburg bei. Sie lenkten die Aufmerksamkeit zunächst auf die derzeit hohen Umfragewerte und mahnten, sich nicht darauf auszuruhen, sondern wie gewohnt weiterhin intensiv und sachorientiert an Themen zu arbeiten.

Zunehmendes Interesse an grüner Politik sei abseits von Umfragewerten deutlich ablesbar an einem beachtlichen Mitgliederzuwachs. Dies konnte Katja Keul anhand konkreter Zahlen begründen: „Der Zugewinn von 1000 neuen Mitgliedern auf Bundesebene in den letzten Monaten zeigt deutlich, dass das Interesse an grüner Politik kontinuierlich steigt.“

In der Antwort zur Frage, ob die Grünen zur Volkspartei taugen, stimmten die beiden Abgeordneten aus Land und Bund in ihrer Antwort überein: „Es wird für uns immer darum gehen, Mehrheiten für Inhalte zu gewinnen, statt die Inhalte den Mehrheiten anzupassen.“ Dass die politischen Zielsetzungen der Grünen aus dreißig Jahren längst in die Politik der anderen Parteien einflossen, sei nur zu begrüßen, so Helge Limburg, und wies auf den jüngst gefällten Beschluss der CSU zur Einführung der Frauenquote hin.

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