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Nienburg. Katja Keul (MdB) und Helge Limburg (MdL) informierten sich beim Nienburger Palliativstützpunkt über die Entwicklung ambulanter Palliativversorgung im Landkreis Nienburg. „Unsere oberste Zielsetzung ist es, die Lebensqualität unheilbar kranker Menschen zu verbessern und ihnen ein Leben in Würde in ihrer gewohnten Umgebung zu ermöglichen“, so Dr. Pamela Hilgenberg, Vorsitzende des Nienburger Palliativstützpunktes. Mit diesem Ziel vor Augen hatte sie gemeinsam mit anderen Akteuren des Gesundheitswesens in einer kleinen Vorbereitungsgruppe die palliativmedizinische Versorgung im Jahr 2007 auf den Weg gebracht. Dann ging es Schlag auf Schlag: Im April 2008 traf sich ein „Runder Tisch“, im November wurde der Verein „Palliativstützpunkt Nienburg/Weser und Umgebung e.V.“ gegründet. 2009 erfolgte die Anerkennung durch das Land mit einer dreijährigen Anschubfinanzierung, ein Jahr später wurde der Vertragsabschluss mit den Krankenkassen die Grundlage für die jetzige Arbeit. Dieser Vertrag regelt den Zugang zu „Spezialisierter ambulanter Palliativversorgung“ (SAPV) für alle Bedürftigen im Versorgungsgebiet des Nienburger Palliativstützpunkts.
Belegt sei, dass die meisten Menschen lieber im vertrauten Bereich zu Hause sterben würden, als in Krankenhäusern oder anderen Einrichtungen. Aber wie könne die Gesellschaft diesem Bedürfnis nachkommen? Diese und weitere Fragen stellten Katja Keul (MdB) und Helge Limburg (MdL), von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, die gemeinsam mit Lokalpolitikern der GRÜNEN einer Einladung des Stützpunktes gefolgt waren.
Mit Hilfe der Anschubfinanzierung des Landes habe zunächst landkreisweit eine völlig neue Struktur aufgebaut werden müssen, so Dr. Hilgenberg. Die Zusammenarbeit mit Hospizvereinen, mit Pflegediensten, mit Arztpraxen, Apotheken, dem Krankenhaus, war zu organisieren, die Sorge vor einer konkurrierenden Versorgungsstruktur musste ausgeräumt, Patienten und deren Angehörige angeworben und informiert werden. Heute kooperieren in diesem Netzwerk neun Ärztinnen und Ärzte in Nienburg, Rehburg-Loccum, Landesbergen und Stolzenau, drei Pflegedienste in Nienburg, Rodewald und Leese sowiezwei Hospizvereine in Hoya und Nienburg, um die Versorgung der Betroffenen in ihrem Zuhause sicher zu stellen.
Dieangebotenen Leistungen des Palliativstützpunktessind vielfältig und fachlich hoch professionell, so Ramona Törper, Vorstandsmitglied und Inhaberin eines der kooperierenden ambulanten Pflegedienste. „Zum einen erfolgt die individuelle Betreuung der Betroffenen und ihrer Angehörigen durch eine unserer drei hauptamtlichen Koordinatorinnen, Beate Nikutowski, Regina Hellwege und Heidrun Mengert. Diese besuchen die betreuten Familien regelmäßig mit Zeit und Bereitschaft zum Gespräch. Sie haben ein offenes Ohr, fundiertes Wissen zur Versorgung von Palliativpatienten und die Möglichkeit, alle in Frage kommenden Hilfsangebote zeitnah einzuleiten und zu koordinieren.“ Zum zweiten werde allen Betreuten über eine 24-Stunden-Hotline die unmittelbare Erreichbarkeit von spezialisierten Fachkräften garantiert, die auch nachts und am Wochenende jederzeit die Versorgung in der Häuslichkeit sicher stelle. Und schließlich verfügten alle Kooperationspartner über spezielle palliativmedizinische Weiterbildungen und stünden den anderen Pflegediensten und Hausärzten mit Rat und Tat zur Seite.
Ohne die spezialisierteambulante Versorgungdes Stützpunktes kommt es häufig gerade am Lebensende noch zu einer stationären Einweisung, so dass Menschen oftgegen ihren Willen in einem Krankenhaus oder Pflegeheim sterben. Inzwischen sind durch die Arbeit des Stützpunktes 522 Menschen ihrem Wunsch entsprechend bis zuletzt zu Hause versorgt worden. „Wir sind vor sechs Jahren mit viel Mut und Bereitschaft zur Improvisation in die Arbeit gestartet und freuen uns sehr über die Resonanz, die wir im Landkreis inzwischen erreicht haben,“ so Mechthild Schmithüsen, 2. Vorsitzende, „aber unser Verein und unser Leistungsangebot hat inzwischen eine solche Größe und Komplexität erreicht, dass der organisatorische Aufwand durch den bisher rein ehrenamtlich arbeitenden Vorstand nicht mehr zu leisten ist.“ Es seien daher weitreichende Umstrukturierungen in Planung, die insbesondere die Einrichtung einer professionellen Geschäftsführung zum Ziel hätten.
Keul und Limburg würdigten das Engagement und die Beharrlichkeit der Akteure beim Aufbau des Stützpunktes. Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung sei inzwischen ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Versorgung der Menschen im Landkreis Nienburg.
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