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Die Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sieht weiterhin ein hohes finanzielles Risiko im Badneubau für die Stadt und lehnte dennoch den vorgelegten Bebauungsplan und die Bürgschaft der Stadt in der Ratssitzung nicht ab.
Die Fraktion sei sich einig, dass ein neues Bad in Nienburg gebaut werden müsse und der Standort im Weserbogen der richtige sei, so Peter Schmithüsen, Sprecher der Fraktion. „Wir haben der Gründung der Bäder GmbH zum Betrieb eines Ganzjahresbades zugestimmt. Diese Gesellschaft ist nun zum wirtschaftlichen Erfolg verdammt und den wollen wir Grünen natürlich nicht gefährden.“ Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hatte sich in der Ratssitzung zu den Beschlussvorlagen enthalten und gleichzeitig deutlich gemacht, dass sie Notwendigkeit der B-Plan Änderung und auch die Bürgschaft der Stadt für die Bäder GmbH für erforderlich, aber weiterhin das Konzept für nicht nachhaltig und die damit veranschlagten Finanzmittel für überdimensioniert hält. „Die bereits jetzt absehbaren Kosten von ca. 14,3 Mio € sind in dieser frühen Phase keinesfalls planungssicher“, stellte Heike Möhlmann fest. Neben der hohen Investitionssumme für den Bau sind die regelmäßigen Zuschüsse aus der Stadtkasse von vielen nicht vorhersehbaren Faktoren abhängig. Hohe Baukosten zögen vermutlich auch entsprechende Eintrittspreise nach sich, befürchtet Karim Iraki. „Es dürfen aber die finanziell schlechter gestellten Familien nicht benachteiligt und von der Badnutzung durch hohe Preise ausgeschlossen werden.“ Hedda Freese hält den öffentlich finanzierten Badneubau auch angesichts der intensiven Nutzung durch Schulen und Sportvereine für zwingend notwendig, hätte aber gerne für den Sauna-Bereich einen privaten Investor gewonnen. „Wenn Wellness wirklich ein so lukratives Geschäft wäre, wie man uns weismachen will, sollten die privaten Investoren doch Schlange stehen“, meinte Freese. Dr. Michael Krug vermisst einen nachhaltigen Planungsansatz für das Bad. „Beim Badneubau handelt es sich um ein städtisches Großprojekt mit langfristig klimawirksamem Effekt. Innerhalb des sehr langen Nutzungszeitraums will die Bundesrepublik ihre C0-2 Emissionen um 95% senken. Dieses Ziel ist in der Konzeption des Bades überhaupt nicht berücksichtigt“, kritisierte Dr. Krug. Wenn man schon so viel Geld für ein Bad ausgäbe, dann erwarte man auch ein nachhaltig ökologisches und finanziell tragfähiges Konzept für ein bedarfsgerechtes Sport- und Freizeitangebot für alle Bürgerinnen und Bürger, alle Generationen und alle Bevölkerungsgruppen - und natürlich sozial verträgliche Preise, so die einhellige Meinung in der Fraktion. Man werde, betonte Dieter Meister, als Ratsfraktion und in den Aussichtsgremien, das Projekt gewohnt konstruktiv kritisch begleiten.
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